Das Ebenbild Gottes

Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 1.Joh 3,2

Wir lesen im Schöpfungsbericht (1.Mose 1,26), dass Gott die Menschen in seinem Bild erschaffen hat:

Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich;

Wie sollen wir das verstehen? Wir sollten natürlich nicht denken, dass der unsichtbare Gott uns körperlich ähnlich wäre, wie die Götter des Olymps. Gemeint ist, dass der Mensch, im Unterschied zu den anderen Geschöpfen, eine besondere Kreatur ist, welche die Herrlichkeit des unsichtbaren Gottes auf Erden widerspiegeln soll. Die moralischen Eigenschaften des Menschen stehen im Mittelpunkt, nicht dessen physische Bestandteile. Der Mensch ist in Wirklichkeit Staub, erinnert uns Gott in 1.Mose 3,19.

Jetzt ist es so, dass, durch den Sündenfall, diese Ebenbildlichkeit verzerrt wurde. Die Bibel sagt zwar, dass der Mensch immer noch im Bilde Gottes bleibt (1.Mose 9,6 und Jakobus 3,9), aber ein großer Teil davon ist verloren gegangen, weil die Sünde den Menschen zu einer schlechten Karikatur seines Schöpfers gemacht hat.

Das Neue Testament verkündigt die Gute Nachricht, dass wir durch Jesus Christus in diesem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden können. Zunächst muss die Ebenbildlichkeit durch den Prototyp der neuen Menschheit restauriert werden: Jesus Christus hat ein vollkommenes Leben geführt. Johannes sagt im Evangelium: wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1,14)

Jesus Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist, sagt uns Paulus im Kolosserbrief (1,15). Dadurch wird uns nicht primär ein Hinweis auf seine göttliche Natur gegeben, sondern es geht um seine perfekte menschliche Natur. Das wird deutlich in dem, was folgt: Christus ist der Erstgeborene der Schöpfung, dadurch, dass er in seiner Person verkörpert, was Gott sich mit dem Menschen bei der Schöpfung ausgedacht hatte.

Paulus geht weiter und sagt, dass es Gott gefallen hat, durch ihn alles mit sich selbst zu versöhnen. Im Vers 22 erklärt er, dass diese Versöhnung darin besteht, „euch heilig und tadellos und unverklagbar darzustellen vor seinem Angesicht“. Der versöhnte Mensch soll also in Christus in seinem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden.

In 2. Korinther 3 beschreibt Paulus, welche Herrlichkeit der neue Bund manifestiert. Die Aufgabe des Heiligen Geistes, der jetzt in den Herzen der Erlösten wohnt, ist es, sie in das Bild des Sohnes Gottes zu verwandeln:

Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn. (2.Kor 3,18)

Die Perfektion wird erst in der Ewigkeit erreicht werden, wenn die Kinder Gottes Christus von Angesicht zu Angesicht sehen werden. Der Anblick seiner Herrlichkeit wird uns endgültig in sein Ebenbild verwandeln. Das ist die herrliche Botschaft von Johannes in seinem 1.Brief.

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