Die Auferstehung Jesu auf dem Prüfstand

puzzleWir haben uns in den letzten Blogartikeln mit den sog. Gottesbeweisen befasst. In diesem Artikel wollen wir zeigen, dass die Auferstehung Jesu Christi ein historisches Ereignis ist und deshalb auch ein Beweis für die Existenz Gottes und die Wahrheit der Bibel.

Der Apostel Paulus sagt in seinem 1. Korintherbrief:

Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich.  1Kor 15,14

Paulus ist der Meinung, dass Christus wirklich auferstanden ist und dass dieses Ereignis von enstcheidender Bedeutung ist. Ist es eine Unwahrheit, dann hat der Glaube kein gültiges Fundament. Diese Aussage Paulus widerspricht ganz klar der Behauptung, dass die Verkündigung der Auferstehung alleine (Kerygma) – unabhängig von der Frage, ob Jesus wirklich leibhaftig auferstanden ist – wichtig wäre. Eine Hoffnung, die nicht auf historischen Fakten basieren würde, wäre laut Paulus eine reine Täuschung.

Was spricht dafür, dass Christus auferstanden ist? Gibt es ausreichende Belege dafür, oder ist es unbeweisbar? Wir wollen in diesem Artikel drei Argumente vorlegen:

  1. Das leere Grab
  2. Die Zeugen der Auferstehung
  3. Hinweise in der Schrift

Das leere Grab

Die Evangelien berichten, dass Jesus drei Tage nach seiner Kreuzigung auferstanden ist. Jesus ist an einem Freitag gestorben, kurz vor Beginn des Sabbats (Markus 15,42). Der zweite Tag war ein Samstag und der dritte Tag ein Sonntag. So lesen wir in Markus 16,9:

Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte.

Diese Auferstehung wurde schnell neben dem stellvertretenden Tod Jesu als zentrale christliche Botschaft proklamiert. So lesen wir in Apostelgeschichte 4, dass die Leiter der Juden sich darüber ärgerten:

Während sie zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer, die verdross, dass sie das Volk lehrten und verkündigten an Jesus die Auferstehung von den Toten.

Eigentlich hatten die Leiter der Juden schon vorher befürchtet, dass die Jünger diese Botschaft verbreiten würden. Aus diesem Grund hatten sie bei Pontius Pilatus eine bewaffnete Truppe bestellt, die das Grab Jesu bewachen sollte:

Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester mit den Pharisäern zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.  Matthäus 27,62-66
Diese römischen Soldaten wurde selber Zeugen der Auferstehung. Wir lesen in Matthäus 28,4:
Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot.
Die Soldaten gingen anschließend aus Angst nicht zu ihren Vorgesetzten, sondern zu den Leitern des Volkes:
Da kamen einige von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie kamen mit den Ältesten zusammen, hielten Rat und gaben den Soldaten viel Geld und sprachen: Sagt, seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Und wenn es dem Statthalter zu Ohren kommt, wollen wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr sicher seid. Sie nahmen das Geld und taten, wie sie angewiesen waren. Und so ist dies zum Gerede geworden bei den Juden bis auf den heutigen Tag.
Diese Geschichte zeigt also folgendes
  1. Das Grab wurde am Sonntag Morgen leer gefunden, obwohl am Freitag Abend der runde Stein, der davor stand, versiegelt wurde und eine schwer bewaffnete Mannwache davor Stellung nahm.
  2. Die römischen Soldaten waren Zeugen von einem Ereignis, das sie zu Tode erschreckt hat. Die jüdischen Leiter haben sie zum Schweigen gebracht.
  3. Die Jünger Jesu haben angefangen, die Auferstehung ihres Herrn mutig zu verkünden.
Dies führt uns zu folgenden Schlussfolgerungen:
  1. Wäre der Leichnam Jesu noch im Grab gewesen, hätten ihn die Juden sofort vorgeführt, um die Gerüchten zum Schweigen zu bringen. Sie hatten aber keinen Leichnam vorzuführen!
  2. Wie hätten die Jünger, die übrigens nach der Festnahme Jesu total entmutigt waren, den Leichnam stehlen können? Dafür hätten sie vorher die Soldaten ausschalten müssen. Haben sie sie bestochen? Ausgeschlossen, denn in diesem Fall hätten die Soldaten eine mögliche Hinrichtung befürchten müssen. Die Jünger waren auch arme Menschen und Joseph von Arimathäa hätte sie dabei nie unterstützen wollen.
  3. Warum sind die römischen Soldaten nicht hingerichtet worden? Weil der römische Statthalter über den Zwischenfall nicht informiert wurde. Keiner hatte Interesse daran, dass diese Information sich verbreitet, vor allem die Juden nicht. Eine Hinrichtung der Soldaten hätte die Behauptung der Jünger nur bestätigt.

Die Zeugen der Auferstehung

Wie kann man erklären, dass Menschen, die nach dem Tod Jesu total entmutigt waren und sogar Angst vor weiteren Folgen hatten, plötzlich eine solche Geschichte erfinden? Was hätte es für einen Zweck gehabt, zu verkünden, dass ihr Anführer am Leben war, wenn er tatsächlich tot gewesen wäre? Die Juden glaubten an die letzte Auferstehung und die Evangelien zeigen, dass sie sich eine Auferstehung vor dem Endgericht nicht vorstellen konnten (siehe z.B. Markus 9,30-32).

Warum berichten die Evangelien, dass Frauen die ersten Zeuginnen der Auferstehung waren? Das Zeugnis von Frauen hatte damals keinen Wert. Hätten die Jünger diese Geschichte erfunden, hätten sie sicherlich glaubwürdigere Zeugen gefunden.

Warum konnten die Apostel die ganze Welt mit ihrer Botschaft der Liebe verändern? Warum waren sie bereit, für ihren Glauben zu sterben? Dass sie ihr Leben für das Evangelium geben konnten, zeigt mit hoher Sicherheit, dass ihre Erfahrung authentisch war.

Paulus gibt in 1 Korinther 15 folgenden Bericht:

Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.
Paulus kann in diesem Brief, der 25 Jahre nach der Kreuzigung geschrieben wurde, bestätigen, dass mehr als 500 Männer (ohne die Frauen, die als unzuverlässige Zeugen galten) Jesus nach seiner Auferstehung gesehen haben. Er fügt hinzu: die meisten leben noch. Das heißt, wenn man will, kann man sie noch befragen und sich vergewissern, dass sie die Wahrheit sagen.
Wie kann man erkären, dass Paulus, der ein harter Verfolger der Christen war, plötzlich seine Meinung geändert hat und ein Nachfolger Jesu geworden ist? Wurde er vom Judentum enttäuscht? Wenn ja, wie konnte er sich einer Gruppe anschließen, die er für eine Betrügerbande hielt. Der einzig plausible Grund ist, dass Jesus Christus ihm tatsächlich auf dem Weg nach Damaskus erschienen ist.

Hinweise in der Heiligen Schrift

Die Schrift bestätigt Jahrhunderte vorher an vielen Stellen, dass der Messias am dritten Tag auferstehen sollte. So lesen wir z.B. in Hosea 6, 1-2:

Kommt, wir wollen wieder zum HERRN; denn er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen, er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden. Er macht uns lebendig nach zwei Tagen, er wird uns am dritten Tage aufrichten, dass wir vor ihm leben werden.
In 1Mose 22 wird die Auferstehung Jesu in der Opferung Isaaks vorgeschattet. Dort lesen wir:
Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne. 1Mose 22, 3-4
Josef befreite seine Brüder aus dem Gefängnis am dritten Tag (1Mose 42,18). Die Israeliten sollten das Gesetz am dritten Tag empfangen (2Mose 19,11). Opfer sollten am dritten Tag nicht mehr gegessen werden (3Mose 19,6-7). Hiskia wurde nach drei Tagen gesund gemacht (2Könige 20,5). Am dritten Tage ging Esther vor den König, um die Erlösung des Volkes Israel zu erbitten (Esther 5,1).

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