In diesem Jahr feiert das jüdische Volk Pesach (Ostern) zu gleichen Zeit wie die Christen. Dabei erinnern sich die Söhne Israels dankbar an die großen Werke, die Gott vollbrachte, als Er sie aus Ägypten befreit hat. Wer kennt nicht die Geschichte der 10 Plagen, zumindest aus einer Verfilmung der Geschichte? Die Isareliten schlachten immer noch am Sederabend ein einjähriges, männliches Lamm und bedenken, dass dank dieses Opfers ihre Erstgeborene vor dem Todesengel verschont worden sind, im Gegensatz zu den Ägyptern.
In Johannesevangelium lesen wir über Jesus:
Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!
Johannes 1, 29b
Was hat Johannes der Täufer im Kopf, wenn er diese Worte über Jesus sagt? Bevor ich diese Zeilen schreibe, habe ich gerade eine Predigt von einem katholischen Pfarrer gelesen. Dieser behauptet, dass Gott kein Gefallen an Opfern hat und deshalb den Tod seines Sohnes am Kreuz nie gewollt hat. Dort hätte Jesus freiwillig sein Leben geschenkt und dabei als Vorbild der Liebe dienen wollen. Eine solche Behauptung würde aber für uns bedeuten: Befreie dich selber aus deinem Egoismus, indem du wie Jesus dein Leben für die Anderen opferst. Ist es zu diesem Zweck, dass Jesus Christus sein Leben gegeben hat? Nein, Gott sei Dank! Wie blind kann der religiöse Mensch sein, dass er seine Verlorenheit nicht sieht. Wie könnte ein Mensch mit seinen eigenen Werken vor Gott bestehen? Wie hätte sich das israelistische Volk aus der Sklaverei befreien können? Nehmen wir an, es wäre in seiner Macht gewesen: Wie hätte dieses Volk ohne Passalamm vor dem heiligen Gott bestehen können? Wir mögen vielleicht Blutvergießen nicht, aber die Bibel erinnert uns daran:
Es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.
Hebräer 9, 22
Der Mensch vergisst leider viel zu schnell, dass er in erster Linie Vergebung für seine Sünde braucht. Durch gutes Handeln versucht er immer wieder, seine böse Taten zu vergessen. Wären wir ehrlich und würden am Ende unseres Leben eine Bilanz ziehen, würden wir mit Sicherheit erschrecken, wie viel Übel wir angerichtet haben. Diese schlimme Dinge werden auch nicht vor Gottes Richterstuhl vergessen werden.
Der selbe Hebräerbrief gibt uns einige Verse weiter, wie Christus dieses Gericht Gottes von uns abwenden kann:
Und wie den Menschen bestimmt ist, „einmal“ zu sterben, danach aber das Gericht: so ist auch Christus „einmal“ geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.
Hebräer 9, 27
Als er am Kreuz starb, hat Jesus unsere Sünde auf sich geladen und ist an unserer Stelle von Gott bestraft worden. In diesem Sinne ist er das Lamm Gottes geworden, das der Welt Sünde trägt.
Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben
Johannes 1, 12