Im Kolosserbrief äußert der Apostel Paulus den Wunsch, dass die Herzen der Christen gestärkt werden in der Liebe und zur Fülle des Verstehens gelangen…
…zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Kolosser 2, 2-3
Für ihn steht außer Frage, dass man ohne Christus Gott weder gefallen noch wirklich erkennen kann. Eine Gefahr für die Gemeinde in Kolossä stellten die sogenannten Proto-Gnostiker dar, die ein Geheimwissen und ein völlig falsches Jesubild verkündeten.
Heute noch besteht das Risiko, dass man einen christlichen Glauben ohne den echten Jesus lebt. In Kirchen und Gemeinden befinden sich 2 Kategorien von Menschen, die in diese Gefahr geraten könnten:
- Christen, die Religion ausschließlich als Moral verstehen. Für sie war Jesus, der Autor der Bergpredigt, nichts anderes als ein Weltverbesserer.
- Andere sind Christen, meistens unter den Evangelikalen zu finden, die, wenn sie von Jesus reden, auf sich selbst und ihre Gemeinde schauen und in Aktivismus verfallen.
Jesus war kein Weltverbesserer
Jesus hat von sich gesagt:
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.
Matthäus 20, 28
Dabei betont Jesus das Ziel seiner Menschwerdung: Es war seine Absicht, für die Sünder zu sterben und sie dadurch mit Gott zu versöhnen. Der Mensch kann nicht besser werden. In der Bergpredigt spricht nicht Jesus von Prinzipien, die die Welt besser machen könnten, Er spricht zu seinen Jüngern. Ihnen sagt er 2 wichtige Dinge:
– als Christ reicht es nicht aus, zu reden (Matthäus 7, 21-23)
– als Christ reicht es nicht aus, zu wissen (Matthäus 7, 24-27)
„What would Jesus do?“
Es steht außer Frage, dass Jesus einen zentralen Platz in den meisten evangelikalen Gemeinden einnimmt. Leider ist es oft so, dass die wesentlichen Glaubenssätze über sein Erlösungswerk nur in der Theorie bekannt sind. Jesus wird vor allem als Vorbild gesehen, dem man nachfolgen soll. Er wird gelobt und gepriesen, aber oft nicht in tiefer Dankbarkeit und Frömmigkeit.
Wenn diese Christen über ihren Glauben reden, dann reden sie oft über ihre Erfahrungen, über ihren Weg mit Jesus aber wenig über das, was Jesus für die verlorene Welt getan hat.
Was ein christozentrisches Leben ist
Christozentrisch leben heißt mit Jesus eine lebendige Beziehung haben. Dabei ist es aber keine beliebige Beziehung, denn das, was wir über Jesus wissen kommt von der Lehre, die wir empfangen haben. Deshalb betont Paulus, dass der Glaube von dem er spricht, nicht leer von theologischem Inhalt ist:
Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und seid reichlich dankbar.
Kolosser 2, 6-7