Es geht in diesem Artikel um die Frage, ob Christen die unter Gottes Gnade leben, noch an das Gesetz gebunden sind.
In vielen christlichen Kreisen hört man oft, dass ein Christ nicht mehr verpflichtet ist, die Gebote zu halten, weil das mosaische Gesetz abgeschafft wurde. In anderen christlichen Gruppen wird die Einhaltung der Gebote als eine wichtige Pflicht verstanden, obwohl bei ihnen die Rechtfertigung allein durch Gnade vertreten wird. In noch anderen Kreisen werden die menschlichen Fähigkeiten so hervorgehoben, dass man sich fragen kann, ob der Mensch noch Gottes Gnade bedarf.
Das Evangelium ist die gute Nachricht, dass wir ohne das Gesetz gerecht gesprochen werden
Die wichtigste Wiederentdeckung der Reformation ist, dass der Sünder allein durch Gnade gerechtfertigt wird, ohne dass er die Forderungen des Gesetzes erfüllen muss. Wenn man näher hinschaut, was Paulus sagt, ist diese Behauptung unbestreitbar:
So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Römer 3, 28
Das Gesetz hatte die Aufgabe, uns unsere Schuld zu zeigen und zu Christus zu führen:
So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden.
Galater 3, 24
Bei Christen drückt die Einhaltung der Gebote den Wunsch aus, mit Christus zu leben
Der Christ wird ständig aufgefordert, in der Gemeinschaft mit Jesus Christus zu leben und seine Position im Glauben so zu befestigen.
Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und seid reichlich dankbar.
Kolosser 2, 6-7
Warum ist es so? Weil die Kraft des Heiligen Geistes nur denen geschenkt wird, die in Christus tief verwurzelt sind. Der Geist befähigt uns, das zu tun, was das Gesetz verlangt und wir mit unserer eigenen Kraft nicht vollziehen konnten:
Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen. Galater 5, 16
Welche Rolle hat das Gesetz noch?
Wenn der Christ tatsächlich in der Zeit des Evangeliums lebt, heißt es dann, dass er die 10 Gebote als moralische Normen nicht mehr braucht? Ich denke nicht, denn Gebote wie „du sollst nicht töten“ oder „du sollst nicht stehlen“ Ausdruck des ewigen Willen Gottes sind. Es kann nicht sein, dass sie plötzlich keine Geltung mehr haben. Die Reformatoren haben vom dritten Gebrauch des Gesetzes gesprochen: das Gesetz deckt das Böse in uns auf (1), es führt uns zu Christus (2); es zeigt aber auch den Erlösten, wie sie ihre Dankbarkeit ausdrücken können (3).
Der Wille Gottes wurde bereits durch das Gesetz Mose ausgedrückt, aber er kommt in dem Gesetz Christi noch besser zum Ausdruck. Ist es nicht das, was der Apostel Johannes meint?
Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
Johannes 1, 17
Der Christ sollte deshalb das Gesetz anwenden, wie Jesus es ausgelegt hat. Wir sehen zum Beispiel im Matthäusevangelium, dass Jesus eine verschärfte Auslegung des Gesetzes bietet:
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.
Matthäus 5, 21-22
In dieser neuen Ordnung heißt es nicht, dass Gott strenger geworden ist. Es bedeutet eher, dass die Heiligkeit Gottes klarer dargestellt wird. Aber gleichzeitig erhält seine Gnade eine noch größere Dimension, weil Gott mich nicht mehr aufgrund meiner guten Taten gerecht spricht, sondern nur wegen seinem Sohn.
Das moralische Ziel des Gesetz wird offen gelegt: es geht darum, Gott und seinen Nächsten zu lieben. Eine treibende Kraft wird den Kinder Gottes gegeben: der Heilige Geist.
Versteckter Legalismus heute
Es ist unglaublich, wie viel Gesetzlichkeit sich noch heute in den Gemeinden verbirgt. Viele Menschen leiden darunter, dass man sie im normalen Leben als Versager abgestempelt hat, aber wenn ihnen in der Gemeinde verkündet wird, dass sie sich mit Gottes Hilfe verbessern können, dann wird eine neue Form von Legalismus eingeführt.
Die Gute Nachricht betont, dass wir ohne Christus (mit eigenen Mitteln) Gott nicht gefallen können. Was ein Versager braucht (wir sind alle Versager vor Gott!!!) ist der Glaube an einen mächtigen und gleichzeitig gnädigen Gott.
Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen. Galater 5, 16

Zur Vertiefung des Themas „Gesetz“ möchte ich die Schrift „Das Gesetz Gottes nach der Lehre und der Erfahrung des Apostel Paulus“ von Adolph Zahn empfehlen:
Klicke, um auf Paulus_Gesetz_Gottes.pdf zuzugreifen
Gruß,
Andreas
was spricht gegen das Halten der 10 Gebote ? Wer würde sagen, dass ein Christ jemand ist, der stiehlt, der falsch Zeugnis redet, der seine Eltern über den Tisch zieht ? Nur Paulus wird gerne falsch verstanden, um Gesetzlosigkeit zu rechtfertigen.
Ich denke mir immer : warum reißt man seine Aussagen bewußt aus dem Kontext, oder analysiert frei heraus ohne Hintergrundinformation zu sammeln, ich habe über verdrehte Lehren des Paulus einen Link gemacht, und berücksichtige auch sehr intensiv den Kontext siehe http://workupload.com/file/HfcUBJ4
Dies ist aus meinem Buch http://workupload.com/file/wXuYH8t
Kann man die Brücke der Zehn Gebote überqueren?
Etwa 20 Millionen bekennende Christen, Siebenten-Tags-Adventisten und ein paar Millionen andere Gläubige, behaupten, dass es eine Brücke namens Zehn Gebote gibt, die sie überqueren können und auch tun. Aber es ist nicht nur ihre Pflicht, es ist die Pflicht eines jeden Menschen auf der ganzen Welt. Denn die Zehn Gebote sind ein ewiges moralisches Gesetz für die Menschheit, ein Gesetz wie die Schwerkraft im Universum.
Die Zehn Gebote wurden der Menschheit von Gott als Richtschnur gegeben, als ewiger moralischer Standard, an dem sie sich orientieren soll, damit sie, wenn sie ihn befolgt, wirklich gut wird.
Nur das Gesetz, das den Menschen zu einem gottgefälligen Leben anleitete, verdammte sie, verfluchte sie und erklärte sie zu ungehorsamen Sündern. Warum war das notwendig? Weil das Gesetz den Zweck hatte, dem Menschen seinen sündigen Zustand bewusst zu machen, dem er nicht entkommen konnte.
Aber es ist nicht so, sagen die Adventisten, denn die Zehn Gebote sollen gehalten werden, sie sind nicht als ewiges Sittengesetz abgeschafft worden, sondern durch ihr Halten zeigen wir unseren Gehorsam, dass wir zu Gott gehören. Gott gibt uns die Kraft, sie zu erfüllen, so wie Christus sie erfüllt hat.
Ich frage mich, wer Recht hat. Können wir die Brücke der Zehn Gebote überhaupt überqueren? Kannst du sie überqueren?
Lesen Sie die Studie Kannst du die Brücke der Zehn Gebote überqueren?
https://adventistaamokfutas.blogspot.com/2023/07/kann-man-die-brucke-der-zehn-gebote.html
Welche 10 Gebote sind denn die gültigen? Die in 2.Mo. 20 oder die in 5. Mo. 5?
Ist es erlaubt, einzelne Gebote zu streichen oder zu ersetzen (Sabat z.B.)?
Und was ist mit der Leitung des Heiligen Geistes? Benötige ich noch Gebotstafeln, wenn ich von Ihm durchs Leben geführt werde (vgl. 2Kor3:3)?
In 5. Mose 5 handelt es sich nicht um eine neue Version des Gesetzes, sondern um eine Wiederholung der 10 Gebote, die Gott dem Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten gegeben hatte. 5 Mose richtet sich an eine neue Generation von Israeliten, die an das erinnert wird, was Gott 40 Jahre zuvor geboten hatte.
Die 10 Gebote haben einen ewigen Wert, weil sie den Charakter Gottes widerspiegeln. Sie sind daher immer noch gültig, müssen dennoch im Licht des Neuen Testaments neu interpretiert werden. Wir halten sie aus Dankbarkeit und Liebe zu Gott und nicht mehr, um durch sie gerechtfertigt zu werden. Die Errettung erfolgt allein durch den Glauben an Jesus Christus.
So halten wir den Sabbat (den Sonntag), weil wir uns Zeit für Gott nehmen und mit seinem Volk Gemeinschaft haben wollen.
In 2. Korinther 3,3 erinnert Paulus seine Leser daran, was die Prophezeiung in Jeremia 31,33 bereits angekündigt hatte: dass Gott sein Gesetz auf die Herzen schreiben würde. Durch die Wiedergeburt macht der Heilige Geist die Gläubigen willig, die Gebote Gottes zu halten, und bringt Frucht in ihnen hervor. Der Heilige Geist benutzt die Gebote, wie er auch die ganze Bibel zu unserer Erbauung benutzt. Er handelt nicht in einer Weise, die von dem, was Gott in seinem geschriebenen Wort offenbart hat, losgelöst ist.