Gottesdienst ist Beziehungssache

Im Alten Testament war der Gottesdienst, der Gott gefiel, nicht in erster Linie zeremoniell. Anbetung war Beziehungssache. Die Herzenseinstellung war der wichtigste Bestandteil der Beziehung zu Gott:

Schlachtopfer und Speisopfer gefallen dir nicht, aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer. Da sprach ich: Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben: Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen. Psalm 40,7-9

Eine wichtige Voraussetzung für den Gottesdienst Israels war, dass Gott in der Mitte seines Volkes bleibe. Das heißt, er sollte tagtäglich erfahrbar sein, nicht nur am Sabbat:

Ich will meine Wohnung unter euch haben und will euch nicht verwerfen. Und ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. 3.Mose 26,11-12

Gott, der Herr, war keine launige Gottheit, die man durch Opferungen und Rituale besänftigen sollte, sondern er offenbat sich in seinem Wort, der Bibel, als ein Vater, der die Nähe seiner Kinder sucht:
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten. Psalm 103,13
Gott begrüßte den Wunsch seines Volkes, sein Angesicht ständig zu suchen. Dies konnte verschiedene Formen haben. Es konnte ein Flehen sein:
HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? Psalm 13,2
ein Besuch im Heiligtum:
Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des HERRN! Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. Psalm 122,1-2
ein Danklied:
Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder. Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster… Psalm 9,2-3
Auch Musik diente zum Lob Gottes:
Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln! Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!  Psalm 150
Anbetung bedeutete auch selbstverständlich Gehorsam zum Wort Gottes:
Wohl denen, die ohne Tadel leben, die im Gesetz des HERRN wandeln! Wohl denen, die sich an seine Mahnungen halten, die ihn von ganzem Herzen suchen, die auf seinen Wegen wandeln und kein Unrecht tun. Du hast geboten, fleißig zu halten deine Befehle. O dass mein Leben deine Gebote mit ganzem Ernst hielte.   Psalm 119,1-5
und auch tiefe Reue bei dem, der gesündigt hatte:
Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde.  Psalm 51,3-4
Gott dienen hieß vor allem, dass man seinen Willen suchen wollte:
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
Psalm 139, 23-24
 Wie sieht DEIN Gottesdienst aus?

2 Kommentare

  1. Wie sieht mein Gottesdienst aus? Das muss sich Tag für Tag zeigen. Aber ich bin mit der Herausforderung nicht auf mich alleine gestellt. Es geht um eine Beziehung zu Gott. Auch Gott ist an dieser Beziehung interessiert. Er trägt mich.

  2. Ich würde Gottesdienst nicht mit Beziehung umschreiben, sondern mit Gehorsam.
    Sehr schön ist daher Ps 139, 23-24 — möge Gott dies lesen und erfüllen, in uns allen!

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