Wenn ich manchmal gewisse Leserkommentare auf den Internetseiten von deutschen Zeitschriften lese, bin ich wirklich erschrocken. Es ist wirklich so, dass wir in einer schweren Zeit leben. Jeder Tag scheint, neue schlechte Nachrichten zu bringen: Krieg in der Ost-Ukraine, verbunden mit dem Risiko eines dritten Weltkrieg; Massaker an Christen und Jesiden in Irak durch den Islamischen Staat; Krieg zwischen Israel un dem Hamas; Krieg in Afghanistan; in Nigeria werden Kirchen durch Boko Haram verbrannt… Die Liste wäre fast endlos.
Und was behaupten diese Leser? Schuld an allen diesen Kriegen wäre im Grunde die Religion. Sie ist die, die den Hass schürt. Sie ist die, mit der man die Unwissenden manipulieren kann. Würde man sie abschaffen, hätte man einen dauerhaften Frieden, wie es z.B. seit 70 Jahren in Deustchland der Fall ist.
Und wie war das vor 1945? War der Wahnsinn des Nationalsozialismus religiös motiviert? Oder ist es aus religiöser Motivation, dass die Freunde aus der NSU-Zelle von Beate Zschäpe Ausländer ermordert haben? Ich möchte zitieren, was ein Atheist sagt. Es handelt sich um André Comte-Sponville, in seinem Buch: Woran glaubt ein Atheist? (L’esprit de l’athéisme, 2008)
Es ist nicht der Glaube, der Massaker verursacht. Es ist der Fanatismus, sei er religiös oder politisch motiviert. Es ist die Intoleranz. Es ist der Hass. Es kann gefährlich sein, an Gott zu glauben. Seht die Bartholomäus-Nacht, seht die Kreuzzüge, die Religionskriege, den Dschihad, die Anschläge vom 11 September… Es kann auch gefährlich sein, an Gott nicht zu glauben. Seht Stalin, Mao Zedong oder Pol Pot… Wer wird auf jeder Seite die Toten zählen und was könnte die Rechnung bedeuten? Das Grauen ist unfassbar, mit oder ohne Gott. Leider lernen wir mehr über die Menschheit als über Gott selbst…
Was dieser Philosoph sagt, ist im Grunde richtig. Das Problem liegt nicht an der Religion, sondern an dem Menschen selbst, egal ob er religiös ist oder nicht. Religiöse Menschen können übrigens auch gute Dinge tun. Das scheinen viele vergessen zu haben. Erwähnen wir Mutter Theresa und ihr Werk unter den Unberührbaren von Calcutta. Denken wir an William Wilberforce, der ein wichtiger Anführer im Kampf gegen die Sklaverei war. Denken wir an Georg Müller, einen Deutschen, der um das Jahr 1870 in England ca. 1800 Waisenkinder versorgt hat, ohne jemals einen Spendenaufruf gestartet zu haben. Er betete nur für die Bedürfnisse seines Werkes.
Nein, die Religion ist nicht schuld an den Problemen unserer Welt. Schuld daran ist das böse Herz des Menschen. Das hat die Bibel längst erkannt. Der Grund ist nicht die Religion, sondern die Abkehr von dem wahren Gott. Diese Abkehr produziert allerlei schlechte Früchte, darunter auch eine falsche Religiosität:
Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, sodass sie tun, was nicht recht ist, voll von aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, voll Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht; Zuträger, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hochmütig, prahlerisch, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam, unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig. Römer 1,28-31
… um ihnen die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil samt denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich. Apostelgeschichte 26,18
Er verkündigt zuerst in Damaskus, dann in Jerusalem und im ganzen jüdischen Land und dann auch den Heiden,
… sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun. Apostelgeschichte 26,20
Wahre Religion erkennt man durch Buße und rechtschaffene Werke.