Seit einigen Jahrzehnten erlebt unsere Gesellschaft tiefgreifende Veränderungen. So versuchen viele, Begriffe wie Ehe und Familie neu zu definieren, um sie an die Wirklichkeit anzupassen. Gesetzesänderungen in einigen europäischen Länder haben das Ziel, neue Formen von Lebensgemeinschaften wie z.B. gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu institutionalisieren. Man überlegt sogar, ob homosexuelle Paare doch nicht Kinder adoptieren und erziehen könnten.
Wie reagieren die offiziellen Kirchen dazu? Sie versuchen, sich anzupassen, um gesellschaftsrelevant zu bleiben. Interessanterweise versuchen diese Kirchen auch ihre Argumente mit der Bibel zu untermauern (siehe z.B. die Orientierungshilfe der EKD). Wie schaffen sie das, wenn nach ihren Aussagen vieles in der Bibel nur eine Relevanz für die damalige Zeit hatte? Sie tun das, indem sie einen „künstlichen“ Unterschied machen, zwischen dem, was sie als dauerhafte Prinzipien verstehen (Liebe und Treue zum Beispiel), und dem, was sie als zeitbedingten Traditionen einordnen (was zum Beispiel Paulus über die Homosexualität dachte).
Dagegen ist es wichtig, folgendes zu betonen:
- Die Bibel enthält keineswegs nur rein menschliche und zeitbedingte Vorstellungen über Gott. Sie ist das Wort des lebendigen Gottes an uns Menschen. Dieses Wort hat deshalb einen ewigen Charakter. Es soll unser Verständnis und unsere Entscheidungen prägen. Nicht wir sollen uns über dieses Wort stellen.
- Die Bibel berichtet über das Handeln Gottes in der Geschichte der Menschen. Es geht nicht nur um seinen Erlösungsplan in Jesus Christus, sondern auch darum, dass Gott unsere Taten nach seinem Gesetz richten wird.
- Die Tatsache, dass wir, mit dem Kommen Jesu, unter der Gnade leben und durch den Glauben gerechtfertigt sind, hebt nicht unsere Verantwortung auf, auf Gottes Gebote zu gehorchen. Diese Gebote können uns nicht rechtfertigen, aber sie zeigen uns unsere Sündhaftigkeit und führen uns zu Christus. Wer dies bestreitet, kann nicht mehr von Gnade sprechen.
- Gott ist der Schöpfer dieser Welt. Als Schöpfer hat er nicht nur die belebte und unbelebte Natur geordnet, sondern auch das Zusammenleben der Menschen. Wenn Gott die Ehe als die exklusive und dauerhafte Lebensgemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau definiert, dann ist diese Schöpfungsordnung nicht nur für die damalige Zeit relevant.
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein „ein“ Fleisch. 1Mose 2,2
Wenn ich Deine vorhergehende Aussage richtig verstehe, stimmt die EKD dem ja zu, indem sie Liebe und Treue als ewige Prinzipien anerkennt.
Wenn ich Dich recht verstehe, implizierst Du hier einen Biblizismus. Es gibt sicherlich Gläubige in den EKD Kirchen, die den teilen, aber ebenso gibt es welche, die das anders sehen. Eine EKD Orientierungshilfe kann also nicht darauf alleine aufbauen, wenn sie all ihren Gläubigen Orientierung geben will.
Hat irgend jemand das in Abrede gestellt? Aber wie sieht es denn mit der Familie aus? Macht die Bibel irgendwo Aussagen dazu, daß eine Familie dem bürgerlichen Ideal des 19. Jahrhunderts entsprechen muß? Wenn man reinsieht, dann hat Jakob mehrere Frauen, zum Beispiel. Und Brüder müssen mit ihren Schwägerinnen schlafen, wenn der Bruder starb, bevor er einen Erben zeugen konnte. Und wie ist es heute? Was kann jemand dazu, wenn der Partner sich scheiden läßt und man dann alleine dasteht mit den Kindern? Ist man dann keine Familie mehr? Der Orientierungshilfe geht es ja um das Zusamenleben, um Lebensentwürfe. Im Grunde ist es ja egal, wie man die Konstellationen nennt oder ob man noch 500 neue Begriffe wie Patchworkfamilie, Generationenhaus oder ähnliches erfindet. Wie ich es verstanden habe geht es darum, etwa die von Vater oder Mutter verlassene Familie genauso oder gar mehr zu unterstützen als die Familie, die (noch) dem Idealbild der Konservativen entspricht.
Was die Homosexualität angeht: Du schreibst es ja selbst: „was Paulus über die Homosexualität dachte.“ Paulus Ansichten sind für mich weniger relevant, auch wenn er oft ins Schwarze getroffen hat. Paulus sagt ja in Röm 1 gar nicht, daß Homosexualität Sünde wäre, er setzt es voraus. Es gibt also im NT keinen einzigen Vers, in dem Homosexualität als Sünde beschrieben wäre.
Und auch im AT gibt es nur bei Levitikus 2 Stellen, die man in diese Richtung interpretieren könnte, beide haben fast den gleichen Wortlaut (nur daß einer noch die Todesstrafe fordert) und sind schwierig zu übersetzen. Es scheint dabei um irgend eine sexuelle Handlung zu gehen, womöglich Analverkehr. Wovon NICHT die Rede ist:
Männer (von Frauen ist hier gar nicht die Rede), die einander lieben und zusammen leben und miteinander zärtlich sind, also daß, was wir heute verstehen, wenn wir „homosexuell“ sagen. Da muß Analverkehr auch gar nicht dazu gehören, ich hab mir sagen lassen, der sei sehr schmerzhaft und werde auch in homosexuellen Kreisen viel seltener praktiziert, als man landläufig annimmt.
Worauf ich hinaus will: Die Bibel kennt keine Homosexualität, wie wir sie heute kennen. Nirgends ist davon die Rede. Was sie kennt, sind sexuelle Handlungen zwischen Männern, vor allem die griechische Variante, bei dem Schüler ihren Lehrern sexuell zu Diensten sind, wo es also nicht um ebenbürtige Liebesbeziehungen geht, sondern um eine Ausbeutungsbeziehung zwischen einem Höherstehenden und einem Abhängigen. Und sie kennt womöglich homosexuelle Kultprostitution, auf die die Levitikusstellen anspielen könnten. Vielleicht ist auch vorausgesetzt, da die im Umfeld stehenden sexuellen Verbote alle darauf abzuzielen scheinen, daß bestehende Beziehungen nicht belastet werden, daß die Adressaten des Analsex-mit-Männern-Verbots selbst verheiratete Männer sind. Insofern ginge es dann um etwas ähnliches wie bei der Sünde Onans: Der Mann hat Sex und Spaß, aber verunmöglicht der Frau, Kinder zu kriegen. Das war deshalb schlimm, weil die Frau ohne Sohn garantiert in die Altersarmut fallen würde, nach dem Tod ihres (oft viel älteren) Mannes. Es ginge dann also auch hier um Verantwortung.
Wenn man sich den Text ansieht wird da nicht nur die Lebensgemeinschaft zwischen Mann udn Frau so definiert, sondern das Leben insgesamt. Sprich: Jeder Mann wird Vater und Mutter verlassen etc. Dann müßte es aber iene Heiratspflicht geben (gegen die Jesus, nebenbei gesagt, verstoßen hätte, es sei denn Dan Brown hatte Recht).
Ah, und eine Sache noch, die mich besonders geärgert hat:
Das ist einfach nur eine fiese Unterstellung. Kannst Du in die Herzen sehen? Woher weißt Du, daß Anpassung und Gesellschaftsrelevanz die Triebfedern für das Handeln der „offiziellen Kirchen“ ist? Wieso kann nicht etwa der durch den Geist gewirkte Glaube dahinter stehen? Weil Du andere Ansichten vertrittst?
Was man unter Biblizismus verstehst ist meistens pejorativ. Ich glaube einfach, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Ich versuche sie mit meinem Verstand zu lesen, aber ich stelle nicht meinen Verstand über die Bibel. Wer das tut, kann vielleicht der Auffassung sein, dass er ehrlich ist. Dem widerspricht die Schrift, wenn sie sagt: Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?
Wenn ich lese, was du ganz am Ende sagst, dann stelle ich folgende Frage: Wie kann der Geist Gottes einen Glauben unabhängig vom Wort wirken? Der Glaube muss auf der Schrift gegründet sein, sonst ist er nur Einbildung oder Spekualtion wie leider in deinem Fall. Was nützt dir ein solcher Glaube?
Wie der Geist unabhängig vom Wort einen Glauben wirken kann? Kommt das Wort nicht auch vom Geist? Oder wie haben die Bibelautoren es erfahren? Paulus hatte kein NT und glaubte. David hatte kein AT und glaubte. Mein Glaube ist auch nicht unabhängig von der Schrift.
Wie liest man die Schrift gleichzeitig mit dem Verstand während man den Verstand nicht über die Schrift stellt? Entweder sagt einem der Verstand, wie die Schrift zu verstehen ist, dann steht die Schrift unter dem Verstand. Steht der Verstand unter der Schrift, dann kann er nichts bei der Schriftlektüre ausrichten, dann gibt irgend etwas anderes vor, wie man sie versteht, was auch immer das bei Dir sein sollte.
Übrigens ist die Schrift nicht mit dem Wort identisch. Das Wort kann sich im Lesen der Schrift ereignen, wenn der Geist dazukommt. Das ist nicht zwingend der Fall und kann auch vom Verstand nicht erzwuzngen werden.
Sicherlich ist der Verstand fehlbar. Das ist unser Los als Menschen. Da kommst Du nicht weg von indem Du irgendetwas außer Gott als unfehlbar deklarierst. Und die Bibel ist nicht Gott, der Geist schon.
(1) Ja das Wort kommt vom Geist, aber der Geist spricht nicht immer wie er einst durch die Propheten und die Apostel gesprochen hat (siehe Hebräer 1). Die Bibel ist unfehlbar, weil Menschen mit ihren Worten genau das gesagt haben, was Gott sagen wollte. Diese Redeart ist deshalb einmalig.
Du sagst: mein Glaube ist auch nicht unabhängig von der Schrift. Du meinst sicherlich das Gegenteil oder?
Wie kannst du sicher sein, dass das was du glaubst richtig ist, wenn du nicht die Bibel als Führer hast. Dein Glaube bleibt rein subjektiv! Sog. Christen, die die Irrtumslosigkeit der Bibel ablehnen, haben keinen festen Halt. Sie können nie sicher sein, dass der Geist Gottes zu ihnen spricht.
(2) Ich gebrauche sicherlich meinen Verstand, um die Bibel zu verstehen, aber mein Verstand muss sich Gott unterordnen. Ich stelle deshalb nicht meinen Verstand über die Bibel. Ich versuche den Text durch Analogieschlüsse zu verstehen und nicht indem ich willkürlich entscheide, was von Gott ist und was nicht.
(3) Deine dritte und viertes Bemerkungen zeigen, dass du mehr eine Art Realinspiration der Bibel befürwortest. Eine solche Auffassung, obwohl heute sehr beliebt, ist inkonseqeunt und macht Gott unverständlich und gleichgültig. Entweder spricht Gott klar zu uns oder er spricht gar nicht. Entweder liebt er uns oder wir sind seine Versuchskaninchen. Die Menschwerdung des Sohnes ist der Beweis, dass Gott einen klaren Plan hat und sich für uns interessiert. Gott muss deutlich sprechen, sonst tappen wir im Dunkeln.
Du schreibst, der Geist spricht nicht imer wie er einst durch Propheten und Apostel sprach. Stimmt. Tat Er schon damals nicht, es waren ja nicht alle Propheten und Apostel.
Du schreibst daß die Menschen genau das geschrieben haben, was Gott sagen wollte. Kannst Du mir dann auch sagen, welche Übersetzung und welche Lesart (den Urtext haben wir ja nicht mehr) unfehlbar ist und wieso? Weil wenn Gott die Bibel als unfehlbar gedacht hat, dann hätte Er ihren Text ja auch schützen müssen, oder nicht?
Und dann kommt noch folgendes Problem: Selbst wenn ein Text korrekt ist, wer sagt mir, daß ich ihn richtig verstehe? Wer sagt Dir, daß Du die Bibel immer richtig verstehst? Woher nimmst Du die Sicherheit dazu?
Ich schreibe, daß mein Glaube nicht unabhängig von der Bibel ist, stimmt schon. Historisch ist es so, daß ich auch Bibel gelesen habe. Aber ich hätte auch ohne die Schrift zum Glauben kommen können, aber nicht ohne das Wort. Verstehst Du jetzt, was ich meine?
Ich habe mienen Halt in Gott, nicht in der Schrift. Sicher sein kann ich nicht, aber darum geht es auch nicht. Letztendliche Sicherheit gibt es im Leben nie, trotzdem glauben und vertrauen wir. Ja, das ist subjektiv, aber mehr werden wir zumindest in diesem Leben nie kriegen. Und mehr brauchen wir auch nicht, denn wir sind Subjekte und keine Objekte.
Mein Verstand muß sich auch Gott unterordnen, aber die Schrift ist nicht Gott. Deshalb ordne ich sie dem Verstand unter und lese sie, indem ich versuche, mich dem Geist zu öffnen, daß Er mir die Schrift zum Wort machen kann.
3. Hast Du wohl vergessen?!?
Wir brauchen schon den Geist, um zu verstehen, was von Gott kommt und was nicht. Diesen Geist hatten die Menschen, die den Kanon der Bibel festgelegt haben. Diesen Geist haben auch die wahren Kinder Gottes (1Joh 2,20). Dieser Geist wirkt aber im Einklang mit dem geschriebenen Wort. Die Offenbarungen, die Gott damals den Erzvätern geschenkt hat, hat dieser Geist im Laufe der Geschichte durch weitere Offenbarungen bestätigt. Die Schrift ist deshalb nicht eine Summe von subjektiven Erfahrungen, wo manchmal ein Funken Wahrheit aufkommt. Falsche Prophetien haben sich als falsch erwiesen, weil sie nicht durch andere Schriften bestätigt wurden. Jesus hat zu den Juden gesagt: Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben? (Joh 5,46-47) und Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt; (Joh 5,39)
Unfehlbar heißt nicht, dass jeder Buchstabe der deutschen Bibel unfehlbar ist. Lies bitte dazu die Chicago-Erklärung, die ich persönlich befürworte. Wörtliche Inspiration heißt nicht Diktat.
Du kannst ohne die Bibel nicht zu einen wahren Glauben kommen, weil Gott durch seinen souveränen Willen festegelgt hat, dass du dazu die Bibel brauchst (lies bitte dazu Johannes 20,31). Dein Glaube ist leider (momentan) rein subjektiv und führt dich nicht sicher zum wahren Gott.
Johannes richtet sich wie alle Evangelien nicht an zu bekehrende Heiden, sondern an bereits gläubige Christen. Ergo geht es darin um eine Stärkung im Glauben, nicht aber um die Erweckung des Glaubens.
Wenn Du meinst, mein Glaube sei nicht wahr, weil ich nicht in Deine Kategorisierung passe, soll mir das Recht sein. Zur Chicago Erklärung gibt es eine recht gute Erwiderung von Peter Wick, und zwar hier:
Klicke, um auf pwick.pdf zuzugreifen
Hab das vor Jahren mal gelesen und fand es ziemlich gut, habs jetzt nochmal überflogen und denke, das entspricht in etwa meinen Ansichten.
Wenn mein Glaube als subjektiv bezeichnet werden kann, so kann Deiner als gottlos bezeichnet werden. Du gehst ja von einem eindeutigen Sinn der Bibel aus. Was hindert Dich, die Bibel einzustecken und den ganzen restlichen Anhang mit Gott und so bei Seite zu schieben? Du hast ja die Bibel – und damit Gott – in der Tasche, zur eigenen Verfügung. Und zwar unfehlbar, quasi ne Generalabsolution. Aus dem Grund halte ich den Biblizismus auch für eine Form der Götzenverehrung, die den Anhängern nur leider selten klar wird.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen, mal von der Warte das Ganze zu durchdenken und machst jetzt nicht dicht.
Gottes Segen
De Benny
Das Wort Gottes, das du im Grunde verachtest, empfiehlt, Menschen wie dich zu meiden. Das werde ich auch in der Zukunft tun!
Stimmt nicht. Trotzdem alles Gute weiterhin. Und Gottes Segen
De Benny
Bibeltreue als Götzendienst zu bezeichnen, wie Peter Wick es tut (oder du) ist ungeheuerlich. Auch den Vorwurf, bibeltreue Christen seien im Grunde Rationalisten, finde ich unverschämt. Der Vergleich der Bibel mit der Bundeslade durch Wick in seinem Artikel ist wie der Vergleich der Bibel mit dem Berg Sinai durch Papst Leo X während der Reformation. Es ist eine willkürliche Allegorisierung! Die wahren Rationalisten (und gleichzeitig Götzendiener) sind diejenigen, die sich mehr auf ihren eigenen Verstand verlassen als auf Gott und nicht akzeptieren, dass das geschriebene Wort doch keine Widersprüche enthält. Die personifizierte Weisheit lädt uns ein (in Sprüche 3) auf das geschriebene Wort zu vertrauen:
„Hänge meine Gebote an deinen Hals und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, so wirst du Freundlichkeit und Klugheit erlangen, die Gott und den Menschen gefallen. Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand“
Schau mal sowohl im AT als auch im NT und du wirst sehen, dass Gottes Offenbarung immer als eine zuverlässige geschriebene Überlieferung verstanden wird! Die Bibelkritiker (ich meine nicht die textkritische Methode) entpuppen sich in Wirklichkeit als Pantheisten. Sie meinen, Gottes Wort wäre nicht durch menschliche Sprache erfahrbar. Gott ist der Erfinder der Zunge. Warum könnte er nicht deutlich zu uns durch Menschenworte reden?
An welchen Christus glaubst du denn, wenn die Evangelien nicht ganz zuverlässig sind? Woher weißt du, ob Christus wirklich existiert hat und was er ungefähr gesagt hat? Ich aber glaube an den Christus, der gesagt hat: „Es steht geschrieben!“ und „Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.“
Durch Joh. 1 Verse 1 und 14 wird doch unzweifelhaft deutlich, dass wer Kritik am Wort Gottes (also der Bibel selbst) übt oder diesem Wort (auch wieder der Bibel) nicht glaubt, es und sie, die Bibel, nicht für unfehlbar hält, in Wirklichkeit Kritik an Jesus Christus und auch an Gott übt; und die, die der Bibel nicht glauben, in Wirklichkeit weder an Jesus Christus noch an Gott den Vater glauben.
Der Heilige Geist, so ihn jemand wirklich hat und nicht nur meint ihn zu haben, verherrlicht Jesus Christus – der das Wort ist und Fleisch wurde (s. Vers 14) – und damit auch Gott den Vater.
Deutlicher gesagt: Der Heilige Geist und Kritik am Wort Gottes, der Bibel, schließen sich gegenseitig aus. Und zwar absolut.
Wer dies nicht begriffen oder ergriffen hat, tut es aus einem gewissen Grunde nicht.
Vorausschicken will ich, dass davon Kritik an Übersetzungen als solche oder der Art von Übersetzungen nicht berührt ist. Dies nur für den Fall, dass jemand aufführen will dass obiges ein Totschlag Argument wäre. Nein, ist es nicht.
[…] Dafür müssen sie aber eine Rechtfertigung entweder in der Tradition oder in der Bibel suchen. Die Evangelische Kirche in Deutschland, die z.B. zu solchen Kirchen gehört, meint sie auch in der Bibel gefunden zu haben. Zwar befinden sich in der Bibel zahlreiche Stellen, die offensichtlich die Homosexualität verurteilen, aber wenn man näher schaut, sind sie nicht so eindeutig. Sie würden nicht alle Formen von Homosexualität verurteilen, sondern nur pädosexuelle Praktiken oder die sog. Sodomie. Siehe dazu unsere Position hier und hier. […]