Christozentrisch

Wer den Sohn hat, der hat das Leben

Die 5 Punkte des Calvinismus

Oft hört man, dass reformierte Christen an die 5 Punkte des Calvinismus glauben. Aber was sind diese 5 Punkte?

Obwohl sie so genannt werden, stammen diese Lehren nicht von Calvin. Sie wurden auf der Dordrechter Synode 1619 in den Niederlanden formuliert und sind seitdem Teil der reformatorischen Lehre.

Aber wie kam es zu dieser Formulierung? Damals verbreiteten die Schüler eines gewissen Jacobus Arminius, Theologieprofessor an der Universität Leiden, folgende Lehren:

  1. Das Herz des Menschen ist zwar seit dem Sündenfall verdorben und niemand sucht Gott wirklich, aber wenn Gott uns in seiner Gnade entgegenkommt, sind wir in der Lage, uns frei für Gott zu entscheiden.
  2. Gott bestimmt das Schicksal eines jeden Menschen im Voraus, weil er „voraussieht“, wer an ihn glauben wird und wer nicht.
  3. Jesus Christus hat sein Blut am Kreuz vergossen, um die Erlösung aller Menschen ohne Ausnahme zu garantieren.
  4. Der Mensch kann der Gnade Gottes widerstehen, wenn er will.
  5. Das Heil kann wieder verloren gehen, wenn man nicht im Glauben beharrt.

Jakob Arminius wollte einerseits die Freiheit des Menschen verteidigen und andererseits das Bild eines gnädigeren Gottes vermitteln. Heute werden seine Ansichten von vielen evangelikalen Christen übernommen.

Die reformierte Kirche war jedoch der Ansicht, dass solche Auffassungen nicht mit der Lehre der Bibel übereinstimmten. Reformierte Theologen aus mehreren Ländern antworteten daher auf der Synode in Dordrecht mit den sogenannten 5 Punkten des Calvinismus.

Diese fünf Punkte lauten:

  1. Nicht nur das Herz und das Denken des Menschen sind verdorben, sondern auch sein Wille, so dass er selbst bei einer gewissen Aufklärung Gott nicht aus eigener Kraft finden kann.
  2. Gott bestimmt das ewige Schicksal eines jeden Menschen bedingungslos und erwählt die einen zum Leben, die anderen belässt er in ihrem verlorenen Zustand.
  3. Gott bietet allen Menschen durch das Evangelium die Erlösung an, aber Jesus Christus hat sein Blut wirkungsvoll nur für die Auserwählten vergossen.
  4. Die Gnade Gottes ist für die Auserwählten unwiderstehlich.
  5. Die Erlösten können nicht verloren gehen und verharren im Glauben, weil Gott sie bewahrt.

Was bedeutet „völlige Verderbheit“?

Die Frage ist, welche Fähigkeiten dem sündigen Menschen nach dem Sündenfall bleiben. Alle (mit Ausnahme der Pelagianer) sind sich einig, dass der Mensch durch die Erbsünde tief gefallen ist. Alle Teile seines Persönlichkeit (Verstand, Herz und Wille) sind von der Sünde betroffen.

Die Tatsache, dass der Mensch „völlig“ verdorben ist, bedeutet nicht, dass er nichts Gutes tun kann, sondern dass er, da alle Teile seines Wesens von der Sünde betroffen sind, unfähig ist, Gott zu suchen und seinen Willen aus eigener Kraft zu tun. Nicht nur das, sondern es bedeutet auch, dass Gott den Verstand, das Herz und den Willen des Menschen von Grund auf erneuern muss, bevor er anfangen kann, ihn zu suchen.

Bibelbelege: 1. Mose 6,5-6 * 1. Mose 8,21 * Hiob 15,14-16 * Psalm 51,7 * Psalm 143,2 * Jesaja 64,5-6 * Jesaja 66,3-4 * Jeremia 13,23 * Jeremia 17,9 * Markus 7,20-23 * Johannes 14,17 * Römer 3,9-20 * Römer 3,23 * Römer 5,14-19 * Römer 7,14-15 * Römer 8,5-8 * 1. Korinther 2,14 * Epheser 2,1-5 * Kolosser 2,12-13 * Titus 1,15-16 * Titus 3,3-5 * 1. Petrus 4,6

Was versteht man unter „bedingungslose Erwählung“?

Da der Mensch für sein Heil ganz auf Gott angewiesen ist, stellt sich die Frage: Warum werden manche Menschen gerettet und andere nicht? Jakob Arminius meinte, dass Gott ungerecht wäre, wenn er nur bestimmte Menschen retten und andere zurückweisen würde. Deshalb muss Gott seine Gnade allen anbieten, und die Menschen entscheiden letztlich, ob sie diese Gnade annehmen oder nicht. Nur so kann Gott gerecht sein.

Das Problem besteht darin, dass die Schrift diesen letzten Gedanken nirgends unterstützt. Es ist wirklich so, dass der Wille des Menschen ohne Erneuerung nicht bewegt werden kann. Wenn Gott diese Erneuerung bei einigen bewirkt, warum dann nicht bei anderen? Die einzige Antwort ist, dass Gott einige Menschen zum Heil erwählt und andere in ihrer Verlorenheit belässt. Dabei ist Gott nicht ungerecht, denn die Menschen verdienen nichts anderes als seine gerechte Strafe. Wenn Gott nur einige rettet, tut er nichts, was sie verdient hätten, sondern erweist ihnen unverdiente Gnade.

Bibelbelege: 1. Mose 50,20 * 2. Mose 33,19 * 5. Mose 7,6 * Psalm 65,5 * Psalm 106,4-5 * Psalm 115,3 * Sprüche 16,4 * Jesaja 43,20-21 * Jesaja 46,9-11 * Jeremia 1,5 * Matthäus 11,25-27 * Lukas 10,21 * Johannes 15,16 * Apostelgeschichte 4,27-28 * Apostelgeschichte 13,48 * Römer 8,27-30 * Römer 9,11-13 * Römer 9,16 * Römer 9,29 * Römer 11,5-7 * Epheser 1,4-5 * Epheser 1,11 * 1. Thessalonicher 1,4 * 1. Thessalonicher 5,9 * 2. Thessalonicher 2,13 * Titus 1,1 * 1. Petrus 1,1-2 * 1. Petrus 2,6-9 * 2. Petrus 1,3 * Offenbarung 17,8

Was versteht man unter begrenzte SÜHNE?

Dieser Punkt ist sogar bei einigen Calvinisten umstritten. Er sagt, Christus sei nur für die Auserwählten gestorben, nicht für die ganze Welt. Warum sollte er sein kostbares Blut für Menschen vergießen, die ohnehin nicht gerettet werden? Das Adjektiv „begrenzt“ ist vielleicht irreführend, weil es so verstanden werden könnte, dass das Blut Jesu nicht die Kraft hat, die ganze Welt zu retten. Es könnte, aber es tut es nicht, weil am Ende nur die Auserwählten gerettet werden. Vielleicht wäre es besser, von einer wirksamen Sühne zu sprechen. Der Tod Jesu ermöglicht es den Auserwählten, tatsächlich gerettet zu werden.

Bibelbelege: Psalm 85,1-3 * Jesaja 53,8 * Matthäus 1,21 * Johannes 10,14-16 * Johannes 10,26-27 * Johannes 17,9 * Römer 8,29-34 * 1. Korinther 1,22-24 * Titus 2,14 * Hebräer 9,15 * Hebräer 10,14

Was bedeutet „unwiderstehliche Gnade“?

Wenn Gott so allmächtig ist und der Mensch so verdorben, dann muss die Rettung ein gewaltiger Akt sein, in dem Gott die Toten geistlich auferweckt und ihren Verstand, ihr Herz und ihren Willen erneuert und zu einer positiven Reaktion befähigt. Darum ist Gottes Gnade unwiderstehlich. Dabei ist der Mensch kein Roboter, der nur das tut, was Gott in ihn „hineinprogrammiert“. Seine Persönlichkeit wird durch diese „Wiedergeburt“ zu neuem Leben erweckt. Er wird in die wahre Freiheit versetzt und kann dann bewusst „seine“ persönliche Entscheidung für Jesus Christus treffen.

Bibelbelege:  5. Mose 30,6 * Jesaja 55,11 * Hesekiel 36,26-27 * Amos 3,8 * Johannes 1,12-13 * Johannes 3,6 * Johannes 5,21 * Johannes 6,37-39 * Johannes 6,44 * Johannes 6,65 * Johannes 10,16 * Johannes 17,2 * Johannes 18,37 * Apostelgeschichte 11,18 * Apostelgeschichte 13,48 * Apostelgeschichte 16,14 * Apostelgeschichte 18,27 * Apostelgeschichte 20,32 * Römer 1,6-7 * Römer 8,30 * Römer 9,19-20 * Philipper 2,12-13 * 2. Timotheus 2,25-26 * Jakobus 1,18 * 1. Johannes 5,20

Was versteht man unter „Beharrlichkeit der Heiligen“?

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass der allmächtige Gott nichts tut, was scheitern könnte. Wenn Gott einen Menschen rettet, dann bewahrt er ihn auch so, dass er nicht verloren gehen kann.

Wenn das so ist, warum fallen dann manche Christen vom Glauben ab und kehren bis zu ihrem Tod nicht mehr zurück? Die Antwort ist, dass es Menschen sind, die zwar den Glauben bekannt haben, aber nie wiedergeboren waren, denn wenn sie echte Kinder Gottes gewesen wären, hätten sie bis zum Ende im Glauben ausgeharrt.

Wie ist es möglich, dass jemand, der den freien Willen hat und dennoch ein Sünder bleibt, nicht von Gott abfallen kann? Das liegt daran, dass der Heilige Geist ständig in ihm wirkt und ihn vor falschen Entscheidungen bewahrt.

Bibelbelege: Psalm 37,28 * Psalm 55,23 * Psalm 121 * Jesaja 43,1-4 * Jesaja 46,3-4 * Jeremia 32,39-40 * Johannes 5,24 * Johannes 10,27-30 * Römer 8,35-39 * 1. Korinther 10,13 * Epheser 4,30 * 1. Thessalonicher 5,23-24 * 2. Timotheus 4,18 * Hebräer 3,14 * Hebräer 6,17-19 * 1. Petrus 1,3-5 * 1. Petrus 5,10 * 1. Johannes 2,19 * 1. Johannes 3,9 * 1. Johannes 5,11-13 * Juda 24-25

22 Kommentare zu „Die 5 Punkte des Calvinismus

  1. Wo kann ich aber so eine Gemeinde finden, die genauso glaubt? Ich komme ursprünglich aus einem anderen Land und da habe ich eine tolle Gemeinde besucht, die diese 5 Punkte des Calvinismus als Alpha und Omega für jeden Gläubigen hatte. Aber jetzt wohne ich in Bayern und kann nichts ähnliches finden. Kann mir jemand helfen?

    1. Ich kenne derzeit nur Gemeinden in Norddeutschland. Da gibt es die Arche-Gemeinde in Hamburg, Hannover und Stade. Sie senden Gottesdienste allerdings dankenswerterweise auch im TV. Schau mal unter http://www.arche-gemeinde.de rein.
      Vielleicht hilft das ja, auch wenn Deine Anfrage schon länger her ist. Gott segne Dich dabei.

  2. Der 5. Punkt ist oben in der Aufzählung nicht richtig formuliert. Die Erlösung kann NICHT wieder verloren werden.

  3. Hallo!
    Danke für die Auflistung der verschiedenen Verse zu den unterschiedlichen Punkten. Leider muss ich sagen – als ich diese nachschlug – dass einige davon sehr wage und interpretativ sind. Wenn man diese Annahmen stützen wollen würde, dann bräuchte es dafür schon eine gute theologische Interpretation, ansonsten kann dies schnell irreführend sein. Zudem sollte dann darauf hingewiesen werden, dass es eben interpretativ ist und es auch andere, genauso begründbare Auslegungen zu den Versen gibt. Generell würde ich vorschlagen, dass man auch die zahlreichen Verse die dem Arminianismus zugrunde liegen aufführt, damit nicht der Anschein erweckt wird, dass diese völlig unbegründet sein. Das wäre dann eine ausgewogene Darstellung.
    Ich bin weder Calvinist, noch Arminianist, genau aus diesem Grund. Bei beiden theologischen Konstrukten gibt es gute biblische Bezüge, aber eben keiner kann die Komplexität der Bibel ganz darstellen.

    1. Lehrmäßig ist eine solche Zwitterhaltung unmöglich.
      Es gibt eine ganze Bewegung, die das versucht: Brüderbewegung, die aber dennoch Arminianer sind

  4. Hallo!
    Danke für die Auflistung der verschiedenen Verse zu den unterschiedlichen Punkten. Leider muss ich sagen – als ich diese nachschlug – dass einige davon sehr wage und interpretativ sind. Wenn man diese Annahmen stützen wollen würde, dann bräuchte es dafür schon eine gute theologische Interpretation, ansonsten kann dies schnell irreführend sein. Zudem sollte dann darauf hingewiesen werden, dass es eben interpretativ ist und es auch andere, genauso begründbare Auslegungen zu den Versen gibt. Generell würde ich vorschlagen, dass man auch die zahlreichen Verse die dem Arminianismus zugrunde liegen aufführt, damit nicht der Anschein erweckt wird, dass diese völlig unbegründet sein. Das wäre dann eine ausgewogene Darstellung.
    Ich bin weder Calvinist, noch Arminianist, genau aus diesem Grund. Bei beiden theologischen Konstrukten gibt es gute biblische Bezüge, aber eben keiner kann die Komplexität der Bibel ganz darstellen.

    1. Lieber Besucher,
      dieser Artikel ist nur ein kurzer Überblick. Es gibt weitere Artikel zu diesem Thema im Blog.
      Eine Frage: was heißt es, weder Calvinist noch Arminianer zu sein? Molinist? Ich mag persönlich diese Bezeichnungen nicht, aber eine Neutralität gibt es bei diesem Thema nicht. Zum Molinismus bitte das lesen!

  5. Halleluja natürlich kann der Mensch seine Erlösung verlieren es hängt von Menschen ab Die Entscheidung Liegt in deinen Händen Gott gibt besser gesagt er bietet dir ein Leben an ein Leben ohne Ende das heißt dass du Kind Gottes heißt wir sind keine Roboter wir sind nicht programmiert wir haben den freien willen stell dir mal vor der verlorene Sohn sein Vater hat ihn nicht aufgehalten er wohnte in seinem Haus und er entschied sich eines Tages die Welt zu sehen er ging in das verlorene er kam aber wieder zurück was meint ihr? Wenn er nicht sich entschieden hätte zurück zu kommen wäre er erlöst

    Die fünf Punkte des Calvinismus ist irreführend und falsch das ist eine falsche Doctrine
    Ich wünsche euch Gottes Segen

    1. Also, bei der Suche nach einem Argument gegen die Lehren der Gnade hätte ich bestimmt ein anderes Beispiel genommen, denn die Geschichte des verlorenen Sohnes beweist gerade das Gegenteil von dem, was unser „netter“ Leser mit seiner Kritik erreichen wollte. In der Geschichte hat der Vater immer auf die Rückkehr seines Sohnes gehofft und gerade das ist passiert. Mehr braucht man nicht zu sagen!

      1. O. k. also bist du der Meinung wenn man einmal auserwählt ist kann man nicht mehr verloren gehen ich habe den verlorenen Sohn als Beispiel genommen er ist ja raus gegangen aus seines Vaters Hause und in der Welt ist er gegangen die Frage ist was wäre wenn er nicht rückgekehrt hätte wäre er erlöst warum hat Jesus diese Beispiel genommen Wir wissen alle dass der Vater des Hauses Gott ist er wusste da bin ich auch deiner Meinung dass der Sohn wieder zurückkehrt er weiß alles nehmen wir mal an das der Sohn nicht zurückgekehrt hätte was wäre san ? Ist meine Frage an dich ich. Und außerdem bin ich kein Kritiker Gott behüte nur mir tut es leid dass man sowas glauben tut Calvinismus

  6. Gottessegen wünsche ich euch allen meine Brüder die das hier lesen ich wollte euch fragen was hält ihr davon kann man seine Erlösung verlieren oder nicht ?

    1. Dieser Blog ist keine Plattform, um solche Umfragen zu starten. Dafür gibt es andere Stellen. Ziel ist auch nicht, dass man über diese Frage aus dem Bauch heraus entscheidet. Man muss schon seine Position biblisch begründen können und keinen Trends folgen, oder was die meisten Menschen glauben. Ich habe auch deine Werbung für eine Facebook-Seite gelöscht. Ich bin bereit, ehrliche Fragen zu beantworten, werde aber keine Beschimpfungen dulden.
      Aber jetzt zu der Frage: Was wäre, wenn der verlorene Sohn nicht zurückgekehrt wäre?
      Das ist eine hypothetische Frage, denn Tatsache ist: Er ist zu seinem Vater zurückgekehrt. Was hat ihn dazu gebracht? Sicherlich ist er sich gegangen und hat Buße getan, aber die Bibel lehrt, dass niemand zu einem solchen Entschluss kommt, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben wird. Wenn Gott allmächtig ist, und Christen glauben, dass Er allmächtig ist, dann müssen alle Dinge unter seiner Kontrolle stehen. Dass der Mensch nicht ganz frei ist, bedeutet nicht, dass er nicht machen kann, was er will. Er tut schon, was er will, nur es ist nicht, was Gott selber will.

  7. 1. Petrus 5:7-8
    7 „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
    8 Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“

    Vers 7 beweist dass es sich um wiedergeborene Christen handelt!
    Vers 8 beweist, dass wenn ein Mensch von einem Löwen verschlungen wird, seine Existenz beendet ist! Das bedeutet dass er verloren geht!

    1. Auch V.7 m.E. falsche Schlussfolgerung. Im NT wird oft die Gemeinde als Ganzes angesprochen, von der aber nicht jedes Individuum echt ist („Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben steht “ etc.). Viele derartige Warnungen beziehen sich daher gar nicht zwingend auf Wiedergeborene, denn das Ziel ist nicht eine falsche Sicherheit, sondern „wer aber bis ans Ende ausharrt, wird gerettet werden“ u.ä.

  8. Guten Abend aus dem schönen Heidelberg wo auch der Heidelberg Katechismus entworfen wurde.

    Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit dem Calvinismus und muss zugeben, dass umso mehr ich ihn studiere, umso schlüssiger er mir erscheint; erst recht im Lichte der Bibelverse, die ihn stützen.

    Ich habe beim Lesen des Blogbeitrags eine Frage an den Arminianismus. Ist nicht gerade Punkt 2 ein Argument für den Calvinismus? Ich verstehe nicht recht. Wenn er das Schicksal vorherbestimmt, so hat er ja auch vorherbestimmt, ob er glauben wird, hat er auch dies vorherbestimmt, so ist es nahezu gleichwertig zu behaupten: er habe sie vor ihrer Geburt auserwählt

    Gottes Segen euch

    1. Arminianer stimmen zu, dass niemand ohne die Gnade Gottes und die Erleuchtung durch den Heiligen Geist gerettet werden kann. Aber sie machen die göttliche Erwählung von einer positiven Reaktion des Menschen auf die Gnade Gottes abhängig, eine Entscheidung, die Gott im Voraus kennt. Man spricht deshalb von einer „bedingten“ Erwählung. Calvinisten befürworten eine „bedingungslose“ Erwählung, da die souveräne Wahl Gottes nicht vom Willen des Menschen abhängt und die Antwort bedingt, die der Mensch geben wird. Paulus sagt in Römer 9,16: „So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen“.

      1. Für einen 5-Punkte Calvinisten gibt es keinen Grund, Gottes Botschaft weiterzugeben, denn die Berufenen werden ja sowieso zu Jesus gezogen und gläubig. Warum steht dann der Missionsbefehl in allen Evangelien? Beschäftigungstherapie für Übereifrige?

        Wozu sollte man sich an die Gebote oder überhaupt die Bibel halten, wenn man eh erlöst ist?

        Sicher weiß Gott alles, aber wir stehlen uns aus der Verantwortung gegenüber Gott, wenn wir ihm.alles überlassen.

        Sicher braucht Gott uns nicht, damit Menschen sich für Jesus entscheiden, aber unser Wandel ist ein Zeugnis, ebenso unsere Worte. Der Glaube kommt aus der Predigt… wer predigt? Ist es nicht der hoffentlich gläubige Mensch?

        Warum steht in der Bibel:Schaffet, dass ihr selig werdet- denn Gott ist es, der es bewirkt?

        Zum Glauben gehören 2: Der allwissende Gott und der von Gott und vielleicht auch von Menschen vorbereitete Mensch. Ob eine Entscheidung echt ist oder nicht, können wir nicht beurteilen

        Deshalb ist die Diskussion mühselig, ob ein Gläubiger vom Glaiben abfallen kann. Das Ganze ist so ambivalent, dass es nicht in unserer Macht steht.

        Was wir tun können, ist beten, bezeugen und vorleben, in Schwachheit. Wenn wir über den Glauben oder Nichtglauben oderErwählung oder Verdammnis von anderen reden, machen wir uns zu Gott

      2. Eine solche Meinung ist bei vielen Menschen nicht überraschend, die nicht verstehen, wie Gott die Errettung im Menschen bewirkt. Als ob dies nur von einer menschlichen Entscheidung abhängen würde. Ich kann in diesem Fall nur dazu ermutigen, zu lesen, was der Apostel Paulus in Römer 8,28-30 lehrt.
        Gott ist nicht nur souverän in Bezug auf unsere Errettung, sondern auch in Bezug auf die Mittel zu unserer Errettung. Die Schrift besagt, dass niemand gerettet werden kann, der nicht das Evangelium gehört und daran geglaubt hat (Römer 10,17). Die Tatsache, dass Gott jemanden unwiderstehlich zu sich zieht, schließt nicht aus, dass er sich dabei auch Mitteln wie der Predigt bedient.
        Interessanterweise waren die Calvinisten oft Vorreiter in Sachen Mission. Die Genfer Kirche schickte bereits im 16. Jahrhundert Missionare nach Brasilien. Viele berühmte Missionare waren überzeugte Calvinisten: John Eliot (1604-1690) und David Brainerd (1718-1747), die die Indianer früh evangelisiert haben, William Carey (1761-1834), der Vater der modernen Mission, usw.

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