Gott ist unter uns

In Matthäusevangelium, Kapitel 1, Verse 18-23, lesen wir:

Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14): »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.

Das, was die Propheten längst angekündigt haben, soll endlich geschehen: der versprochene Retter kommt in die Welt.

Bemerke, was der Engel zu Josef sagt: mit der Geburt dieses Kindes soll sich erfüllen, was der Herr gesagt hat: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären..! Dieses Kind soll den Namen Immanuel tragen, Gott mit uns. Merkwürdig, dass das Kind später Jesus genannt wird und nicht Immanuel. Was soll dann der Name Immanuel? Er offenbart in Wirklichkeit, wer dieses Kind ist und welche Natur(en) er hat. Er soll Mensch sein, weil es von einer Frau geboren wurde, aber auch Gott zugleich. Jesaja sagt in seiner Prophetie, in Kapitel 9 seines Buchs, dass er „Ewig-Vater“ heißen soll. Wir dürfen den Gottessohn nicht mit dem Vater verwechseln. Der Name „Ewig-Vater“ bedeutet, dass das Kind eine ewige Herkunft hat und ein Beschützer für sein Volk sein wird.

Bemerke auch, dass die Mutter des Kindes eine Jungfrau war! Die Tatsache, dass Josef seine Verlobte verlassen wollte, zeigt, dass er wusste: das Kind ist nicht von mir. Es muss ihm der Engel versichern, dass das Kind von dem Heiligen Geist ist, bevor er sich entscheidet, Maria als Frau zu nehmen.

Warum eine jungfräuliche Geburt? Viele in der Kirchengeschichte, auch Luther, haben behauptet, dass Christus von der Erbsünde bewahrt werden sollte. Es stimmt, dass Jesus unbefleckt war, aber wir haben keinen Hinweis in der Schrift, dass die Tatsache, dass er keinen Vater hatte, ausreichen würde. Warum ließe sich die Erbsünde auch nicht durch die Frau übertragen? Es ist nicht umsonst, dass die katholische Kirche diesen Glauben durch die Lehre der unbefleckten Empfängnis untermauern wollte.

Ich denke, es gibt zwei Hauptgründe für die jungfräuliche Geburt:

  1. Damit wird klar, dass Gott der wahre Vater von Jesus ist. Hätte Jesus zwei normalen Eltern gehabt, wäre es schwierig gewesen, zu glauben, dass er zugleich der Sohn Gottes war. Indem er keinen irdischen Vater hat, steht ein großes Fragezeichen, was seine wahre Herkunft angeht.
  2. Die Jungfrauengeburt macht deutlich, dass das Heil keine menschliche Initiative ist, sondern von Gott allein kommt. Der Mensch Jesus wurde nicht durch menschliches Wollen gezeugt, sondern Gott hat ihn gezeugt. Ähnlich ist es auch übrigens mit der Wiedergeburt. Sie entspricht nicht dem Willen des Fleisches, sondern ist das Werk des Heiligen Geistes (Johannes 1,12-13).

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