Was für eine merkwürdige Frage? Sagt die Bibel doch etwas dazu?

Als Vater von jungen Erwachsenen, die oft von Freunden eingeladen werden, bin ich immer wieder mit dieser Frage konfrontiert und möchte deshalb hier ein Paar Denkanstöße geben.

Gute Gründe, um in die Disco zu gehen.

Viele Christen finden nichts schlimmes daran, tanzen zu gehen und Spaß mit guten Freunden zu haben. Sie wissen wohl, dass gewisse Gefahren auf sie lauern: Alkohol, sexuelle Versuchung… aber sie halten sich für stark genug, diesen Gefahren zu entgehen.

Man hört auch oft folgendes Argument: in einer Disco gibt es wunderbare Gelegenheiten über seinen Glauben zu reden. Ob Gott es auch so sieht und solchen Vorhaben seinen Segen schenkt?

Bessere Gründe, von der Disco ferne zu bleiben.

Zur Zeit des Neuen Testaments gab es in der griechischen Stadt Korinth Menschen, die sich für stark genug hielten, in einer gewissen „christlichen“ Freiheit zu leben. Damals gab es zwar noch keine Discos, aber etwas ähnliches existierte schon: die Heiden organisierten in ihren Götzentempeln „Parties“, die in Schlemmereien und Trinkgelagen bestanden. Oft endeten diese Veranstaltungen in echten Orgien, wo auch Sexualpraktiken stattfanden. Viele Christen aus Korinth waren offensichtlich der Meinung, dass es eine gute Gelegenheit war, Kontakte zu knüpfen und für ein bisschen Moral zu sorgen. (na ja, vielleicht interpretiere ich ein bisschen viel!) Ihre Begründung war, dass sie genug Erkenntnis haben, um selber nicht in die Sünde zu fallen:

Was aber das Götzenopfer angeht, so wissen wir, dass wir alle die Erkenntnis haben…
1 Korinther 8,1

Aber nicht alle hatten diese „Erkenntnis“. Viele, die Christen geworden waren und diese alten Gewohnheiten aufgegeben hatten, fanden dies schockierend. Zu den „Schlauen“ sagt deshalb Paulus:

Seht aber zu, dass diese eure Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird! Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch sitzen sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er doch schwach ist, verleitet, das Götzenopfer zu essen?
1 Korinther 8,9

Was meint er damit? Wenn jemand, der ein „schwaches“ Gewissen hat, vermeintlich „starke“ Christen sieht, die sich bestimmte Freizügigkeiten erlauben, wird er nicht daraus ableiten, dass der Glaube doch keinen Unterschied macht, dass man als Christ weiterhin wie die Heiden leben kann.

Sicherlich ist mir alles erlaubt, sagt Paulus,

„… aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.“
1 Korinther 6, 12

Und dann sagt er im Kapitel 10 etwas erstaunliches, was uns zum Nachdenken führen sollte:

Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht in Unwissenheit darüber lassen, dass unsre Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durchs Meer gegangen sind; und alle sind auf Mose getauft worden durch die Wolke und durch das Meer und haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus. Aber an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie wurden in der Wüste erschlagen. Das ist aber geschehen uns zum Vorbild, damit wir nicht am Bösen unsre Lust haben, wie jene sie hatten. Werdet auch nicht Götzendiener, wie einige von ihnen es wurden, wie geschrieben steht (2.Mose 32,6): »Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und stand auf, um zu tanzen.« Auch lasst uns nicht Hurerei treiben, wie einige von ihnen Hurerei trieben: und an einem einzigen Tag kamen dreiundzwanzigtausend um. Lasst uns auch nicht Christus versuchen, wie einige von ihnen ihn versuchten und wurden von den Schlangen umgebracht.
1 Korinther 10, 1-9

Christliche Freiheit ist kostbar, sie erlaubt uns jedoch nicht Grenzen zu überschreiten. Wer sich an bestimmte Dinge gewöhnt, geht oft zu weit und riskiert, Gott zu missfallen.

Früher hatte Paulus betont:

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.
1 Korinther 6, 19-20