Besteht ein Widerspruch zwischen der Gerechtigkeit Gottes und dessen Liebe? Ist Gott noch ein Gott der Liebe, wenn Er das Böse bestraft? Kann er noch vollkommen gerecht sein, wenn Er den Sündern vergibt?
Welche Konsequenzen hat Gottes Gerechtigkeit?
Gottes Gerechtigkeit und Gottes Heiligkeit sind untrennbar. Gott ist vollkommen heilig, gerecht und Er verabscheut Bosheit und Ungerechtigkeit. Das ist eine wichtige Aussage, die wir zum Beispiel im Alten Testament finden:
Deine Augen sind zu rein, als dass du Böses ansehen könntest, und dem Jammer (Unheil) kannst du nicht zusehen!
Habakuk 1, 13
Wenn Gott gerecht ist, das ist Er unbedingt, dann kann Er nicht das Böse ungestraft lassen. Das ist gerade, was der Prophet Habakuk verstanden hat. Da das Böse überall und zu jeder Zeit vorhanden ist, sollte Gott diesem Unheil sofort ein Ende setzen. Es ist aber nicht, was Er tut. Warum? Der Grund ist, dass Gott ohne ungerecht zu sein, sein Gericht über das Böse für eine gewisse Zeit aussetzt. Meistens übt Gott Geduld, in der Hoffnung, dass die Übeltäter ihre bösen Taten bereuen und sich versöhnen lassen. Um diesen Gedanken mit der Erwählungslehre zu vereinbaren, müssen wir verstehen, dass die Geduld Gottes nur bei den Erwählten zu einem glücklichen Ergebnis führt:
… Er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß jedermann Raum zur Buße habe.
2 Petrus 3, 9 Weiterlesen „Gottes Liebe vs Gottes Gerechtigkeit“